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Der „Heilige Berg“ von Schwaben

Ein Kloster ist ein Ort der Stille, des Gebets, der liturgischen Schönheit und asketischen Bescheidenheit, ein Ort der Einkehr und Herberge, ein Ort der Heiligkeit und Heiligung. Seit über 15 Jahren war unsere Bruderschaft des Heiligen Hiob auf der Suche nach einem solchen Ort, denn unser heutiges Grundstück ist längst zu klein, die Umgebung des Münchener Stadtteils Obermenzing laut und aggressiv, die lokalen Behörden gegenüber notwendigen Sanierungs- und Umbauvorhaben verschlossen und die rechtliche Unsicherheit als einfache Mieter immer prekärer. Einen solchen Ort bietet nun das Schloss „Seyfriedsberg“ in Schwabmünchen bei Augsburg: Eine kleine Anlage auf einem abgelegenen, von Wald umgebenen Hügel, der mindestens seit dem 15. Jahrhundert als heilige Stätte verehrt wird. Zugleich ist Seyfriedsberg nur eine knappe Fahrstunde von München entfernt und kann daher – wie das Kloster in Obermenzing bisher – weiterhin auch als Sitz des Bischofs und der Diözesanverwaltung dienen.

Dass die Besitzer dieser Immobilie das Angebot des Klosters jetzt schließlich angenommen haben und sie nicht kommerziellen Bietern zum doppelten Preis überließen, kann vielleicht als Bestätigung gelten, dass nach Gottes Willen das monastische Leben an diesem Ort neue Wurzeln schlagen und Frucht bringen soll.

Seit der junge Bischof Mark 1980 mit zwei Novizen in das Kloster in München-Obermenzing einzog, ist die Diözese um ein Vielfaches gewachsen, aber auch die Bruderschaft, ihre Tätigkeitsfelder und Besucherzahlen immer größer geworden. Das ist selbstverständlich eine gute Sache. Doch der Versuch einer baulichen Erweiterung des vorhandenen Standorts musste nach etwa zehn Jahren Projektierung, Verhandlung, Öffentlichkeitsarbeit und wiederholten Ablehnungen durch die Stadtplanung, den Vermieter bzw. den Denkmalschutz leider als gescheitert angesehen werden.

Als sich abzeichnete, dass man uns keine substanziellen Neubauten am Standort genehmigen wird, wurde ich – damals noch junger Mönch – von meinen Bischöfen beauftragt, nach einem alternativen Grundstück zu suchen. Auch mit der Hilfe Mutter Marias aus dem Kloster der hl. Elisabeth stießen wir im Mai 2019 auf das Schloss Seyfriedsberg.

Die Geschichte von Seyfriedsberg – wohl benannt nach einem Siegfried Spannagel/von Hattenberg – geht zurück ins staufische Mittelalter. Als kleine Festung mit Zwinger und Zugbrücke, die die Ländereien der Herrschaft Seifriedsberg (über tausend Hektar Wald) übersah, ist der Hügel erstmals 1251 erwähnt. Mitte des 16. Jhs. wurde anstelle der Burg ein Jagdschloss neu errichtet und fiel etwa hundert Jahre später in den Besitz der Grafen zu Oettingen-Wallerstein. Im 19. Jh. wurde es generalsaniert und um Nebengebäude (Bibliothek mit Turm, Marstall und weitere Wirtschaftsgebäude) erweitert. 1848 wurde der bis heute zu bewundernde forstbotanische Park mit Sträuchern und Bäumen aus aller Welt angelegt. 2016 veräußerte die Adelsfamilie das Schloss mit einem kleinen Teil der Ländereien an eine Privatgesellschaft, die es jetzt schließlich an uns verkauft.

Neben der einzigartigen Atmosphäre der Anlage mit ihrem verwunschenen Park und umgeben von Wald, überzeugte uns das Raumangebot der Gebäude, die wie maßgeschneidert zu den Bedürfnissen und Tätigkeiten unseres Klosters passen. Das erkannte ich, als ich die Raumpläne von Seyfriedsberg mit dem Raumkonzept verglich, welches wir zuvor als Ideallösung für einen Neubau entwickelt hatten. Auch die Trennung der Bereiche Mönchs-Klausur, Arbeitsstätten und Gästeunterbringung ging nahtlos auf den Gebäudebestand auf.

Als ich diese gute Nachricht zusammen mit den eher schlechten (Entfernung, Preis, Sanierungsaufwand) dem Metropoliten Mark überbrachte, ermunterte er mich, das Grundstück mit Hilfe von Fachleuten näher zu untersuchen. Unsere Bemühungen mündeten schließlich in eine Bauvoranfrage, die klären sollte, ob eine Nutzung als Kloster überhaupt genehmigungsfähig ist. Erstaunlicherweise wurde nicht nur unser Nutzungskonzept, sondern auch der mögliche Neubau einer orthodoxen Kapelle grundsätzlich bewilligt.

Während wir nun nach Möglichkeiten der Finanzierung suchten, kam uns zunächst ein Kaufinteressent in die Quere, der bereit war, den doppelten Preis zu zahlen, um ein millionenschweres kommerzielles Projekt im Schloss zu realisieren. Er reservierte das Grundstück fast drei Jahre lang, während er mit seinen Projektentwürfen viermal hintereinander bei den örtlichen Behörden scheiterte.

Gottes Wege sind manchmal unergründlich. Die Zeit, in der wir, ohne eine bessere Alternative gefunden zu haben, warten mussten, verstrich nicht ohne Grund. Die Coronakrise band unsere Kräfte, ich wurde in der Zwischenzeit zum Bischof gewählt und musste mich in diesen zwei Jahren an die vielen neuen Aufgaben und die schwere Bürde des Amtes gewöhnen. Heute bin ich Gott dankbar für diese Atempause, bevor dieses große neue Projekt auf meine Schultern fiel.

Der Standortwechsel des Klosters lohnt sich nicht allein um der Bruderschaft willen, um das Gebet durch Stille, Freiraum und Natur zu unterstützen sowie die Gesundheit der Mönche zu verbessern; das große Raumangebot und der eigene Park und Wald auf dem 1.150 ha großen Grundstück eröffnen auch viele neue Möglichkeiten für Besucher und Pilger. Die Diözese kann sich über ein einzigartiges Tagungs- und Veranstaltungszentrum freuen. Diözesan- und Vikarbischof bekommen einen idealen Hauptstandort für ihr eigenes Gebetsleben wie auch für Repräsentation und Administration. Der wegen der benachbarten katholischen Wallfahrtskirche „Maria-Vesperbild“ in der Umgebung als „Heiliger Berg“ bekannte Ort zieht auch viele Neugierige und Liebhaber des Schlossparks an. Jetzt schon fragen uns viele Ortsansässige erwartungsvoll nach einem Klosterladen.

Bis es so weit ist und das Schloss für die Bruderschaft bewohnbar wird, gibt es jedoch noch viel zu tun. Dies ist das größte Projekt, welches die Deutsche Diözese seit ihrer Gründung vor genau hundert Jahren unternommen hat.

Wir rufen daher alle auf, die sich einbringen können und wollen, dies zu tun! Vom Team, das die Planung für das Sanierungsprojekt übernimmt und die Ausführung koordiniert, über Facharbeiter in den Bereichen Denkmalsanierung, Trockenbau, Sanitär, Heizungsbau, Elektrik, Netzwerktechnik, Türschreiner, Malermeister bis hin zu allen, die einfach mitanpacken möchten oder ihr Scherflein zu diesem heiligen Werk beitragen möchten – so eine Gelegenheit bietet sich für viele nur einmal im Leben. Und an den Früchten unserer gemeinsamen Mühen werden sich noch viele Generationen nach uns erfreuen!

Hiob, Bischof von Stuttgart


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